Welcher Gravelreifen ist der beste?
Gravelbiking ist die Mischung aus Freiheit, Abenteuer und der Möglichkeit, sowohl auf Asphalt als auch abseits befestigter Wege zu fahren. Doch genau diese Vielseitigkeit stellt Fahrerinnen und Fahrer vor eine zentrale Frage: Wie findest du die richtigen Reifen für dein Gravelbike? Die Wahl der richtigen Reifen ist nicht nur eine Frage der persönlichen Vorliebe, sondern kann den Unterschied zwischen einem komfortablen, sicheren Fahrerlebnis und einer mühsamen, rutschigen Tour ausmachen. Grip, Rollwiderstand, Pannensicherheit und Komfort hängen maßgeblich von der richtigen Bereifung ab.
In diesem umfassenden Leitfaden erfährst du alles, was du wissen musst, um die richtigen Reifen für dein Gravelbike auszuwählen. Wir beleuchten die wichtigsten Kriterien bei der Reifenwahl, zeigen dir, welche Modelle sich für unterschiedliche Einsatzgebiete eignen, und geben dir wertvolle Tipps zur Montage und Pflege. Nach der Lektüre wirst du genau wissen, worauf es ankommt – egal ob du gemütlich Schotterstraßen erkundest, anspruchsvolle Trails fährst oder lange Bikepacking-Abenteuer planst.
Wichtige Kriterien bei der Reifenwahl
Die Wahl des richtigen Reifens beginnt mit dem Verständnis der grundlegenden Eigenschaften, die das Fahrverhalten deines Gravelbikes beeinflussen. Ein entscheidender Faktor ist die Reifenbreite. Schmalere Reifen (35–38 mm) rollen effizienter auf Asphalt und bieten weniger Luftwiderstand, während breitere Modelle (40–50 mm) mehr Komfort auf unebenem Gelände bieten und besseren Grip liefern. Breitere Reifen lassen dich mit geringerem Reifendruck fahren, was nicht nur den Fahrkomfort erhöht, sondern auch die Traktion auf losem Untergrund verbessert.
Das Profil (Tread Pattern) des Reifens bestimmt, wie gut dein Bike auf verschiedenen Untergründen haftet. Slicks oder Reifen mit minimalem Profil sind ideal für glatten Asphalt und trockene Bedingungen, da sie einen geringen Rollwiderstand bieten. Semi-Slicks kombinieren eine glatte Mittelbahn für schnelles Rollen mit griffigen Seitenstollen für Kurvenhalt – perfekt für gemischte Strecken. Für anspruchsvolles Gelände mit viel Schlamm oder lockeren Untergründen sind stark profilierte Reifen mit tiefen Stollen die beste Wahl, da sie maximale Traktion bieten.
Ein weiteres zentrales Kriterium ist der Pannenschutz. Viele Gravelbike-Reifen verfügen über integrierte Schutzschichten, die das Risiko von Durchstichen durch spitze Steine, Dornen oder Glasscherben minimieren. Technologien wie Kevlar-Verstärkungen oder spezielle Gummimischungen erhöhen die Pannensicherheit, ohne den Rollwiderstand spürbar zu verschlechtern.
Die Frage Tubeless oder mit Schlauch beschäftigt viele Gravelbiker. Tubeless-Systeme bieten den Vorteil eines geringeren Rollwiderstands und einer besseren Pannensicherheit, da kleine Löcher durch die Dichtmilch oft während der Fahrt automatisch verschlossen werden. Sie ermöglichen zudem das Fahren mit niedrigerem Reifendruck, was den Komfort und die Traktion verbessert. Schlauchreifen sind hingegen einfacher zu montieren und zu warten, was sie für Einsteiger attraktiv macht.
Schließlich spielt der Reifendruck eine entscheidende Rolle. Ein höherer Druck reduziert den Rollwiderstand auf glatten Straßen, führt jedoch zu weniger Komfort und Grip auf unebenem Gelände. Ein niedrigerer Druck verbessert die Traktion und den Komfort, erhöht aber das Risiko von Durchschlägen, besonders bei Schlauchreifen. Die optimale Balance hängt von deinem Gewicht, dem Reifentyp und dem Untergrund ab.
Reifenwahl nach Einsatzgebiet
Gravelbiking ist so vielseitig wie die Wege, die du erkunden kannst. Daher hängt die Wahl des idealen Reifens stark davon ab, wo und wie du fährst.
Für Touren auf Asphalt und befestigten Wegen eignen sich schmalere Reifen mit einem glatten Profil oder leichten Semi-Slicks. Sie rollen effizient, bieten ausreichend Grip in Kurven und sorgen für ein geschmeidiges Fahrgefühl. Hier sind Reifen wie der Continental Terra Speed eine ausgezeichnete Wahl, da sie den Spagat zwischen Geschwindigkeit und Komfort meistern.
Wenn du überwiegend auf Schotter und Kies, also dem klassischen Gravel-Terrain, unterwegs bist, brauchst du einen Allround-Reifen. Modelle mit leichtem Mittelprofil und griffigeren Seitenstollen bieten hier die beste Performance. Sie rollen effizient auf festen Abschnitten, bieten aber genug Traktion für lose Passagen. Der Schwalbe G-One Bite ist ein typischer Vertreter dieser Kategorie.
Für technisches Gelände und Trails, wo Wurzeln, Steine und matschige Abschnitte dominieren, sind Reifen mit aggressivem Profil gefragt. Tiefe Stollen sorgen für maximale Traktion, selbst bei schwierigen Bedingungen. Breitere Reifen bieten zusätzliche Stabilität und Sicherheit. Hier spielt der WTB Riddler seine Stärken aus – perfekt für anspruchsvolle Trails und schnelle Richtungswechsel.
Wer Bikepacking- oder Langstreckentouren plant, sollte den Fokus auf Haltbarkeit, Pannensicherheit und Komfort legen. Robuste Reifen mit verstärkten Seitenwänden und einem zuverlässigen Pannenschutz sind hier unverzichtbar. Der Pirelli Cinturato Gravel ist bekannt für seine Robustheit und eignet sich hervorragend für lange Abenteuer fernab der Zivilisation.
Die besten Gravelbike-Reifen im Vergleich (2025)
Um dir die Auswahl zu erleichtern, haben wir einige der aktuell besten Gravelbike-Reifen für 2025 zusammengestellt:
Der Continental Terra Speed* überzeugt durch sein geringes Gewicht und exzellenten Rollwiderstand, was ihn zur idealen Wahl für schnelle Fahrten auf gemischtem Terrain macht. Er bietet guten Grip auf festem Untergrund und ist dank seiner Tubeless-Ready-Technologie leicht zu montieren.
Der Schwalbe G-One Bite* ist ein echter Allrounder für Offroad-Abenteuer. Sein aggressives Profil sorgt für hervorragenden Halt auf Schotter und in Kurven, während der verstärkte Pannenschutz für zusätzliche Sicherheit sorgt.
Der WTB Riddler* ist ein Favorit für trockene, schnelle Strecken. Sein flaches Mittelprofil minimiert den Rollwiderstand, während die robusten Seitenstollen für guten Halt auf losem Untergrund sorgen.
Für extreme Bedingungen empfehlen wir den Pirelli Cinturato Gravel*. Mit seiner robusten Konstruktion, dem exzellenten Pannenschutz und der langlebigen Gummimischung ist er perfekt für raue Trails und lange Touren.
Montage & Pflege von Gravelbike-Reifen
Die Montage von Tubeless-Reifen erfordert etwas Übung, ist aber mit der richtigen Technik gut machbar. Wichtig ist, den Reifen sauber auf die Felge zu setzen und das Felgenband sowie das Ventil korrekt zu installieren. Ein kräftiger Luftstoß – am besten mit einem Kompressor – hilft, den Reifen sicher in die Felge zu drücken.
Für die Pflege deiner Reifen solltest du regelmäßig den Reifendruck kontrollieren, besonders vor längeren Touren. Schmutz und kleine Steine können sich im Profil festsetzen und sollten entfernt werden. Achte auch auf Risse oder Schnitte in der Seitenwand, die auf Materialermüdung hinweisen können.
Wann ist es Zeit für einen Reifenwechsel? Wenn das Profil stark abgenutzt ist, der Pannenschutz nachlässt oder der Reifen sichtbare Schäden wie Risse oder Ausbeulungen aufweist, sollte er ersetzt werden.
Fazit
Die Wahl des richtigen Reifens für dein Gravelbike ist entscheidend für dein Fahrerlebnis. Egal ob du auf Asphalt, Schotter oder technischen Trails unterwegs bist – der perfekte Reifen bietet dir den optimalen Mix aus Geschwindigkeit, Grip und Pannensicherheit.
Basierend auf meiner Erfahrung empfehle ich, verschiedene Reifen auszuprobieren und den Luftdruck individuell anzupassen. So findest du heraus, was für dich am besten funktioniert. Denn letztlich zählt nicht nur die Technik, sondern das Gefühl, das du auf dem Bike erlebst. Also: Reifen aufpumpen, Abenteuer starten und den perfekten Gravel-Flow genießen! 🚴♂️🌍